Insbesondere wenn es um die Priorisierung von Features aus dem Programm Backlog in den Team Backlog geht, kann die Product Ownerin als erweiterter Teil des Produktmanagement-Teams gesehen werden. Häufig werden dabei in 1-2 monatigen Programm-Groomings, im gegenseitigen Diskurs und unter Anbetracht der Kundenanforderungen die Prioritäten der Backlogs neu geordnet bzw. neue Features ergänzt.
Ein Spannungsfeld kann sich insbesondere ergeben, da der Produktmanager “noch” stärker die Kundenbrille auf hat, während die Product Ownerin neben dem Kundenfokus auch die technische Umsetzung bereits im Auge hat.
Insbesondere technisch orientierte Product Owner sollten sich dabei aufmerksam sein, um nicht zu früh die Lösung / Story mit dem größten Kundennutzen, zugunsten einer technisch einfacheren Umsetzung zu de-priorisieren.
Zugleich führt dies häufig auch zu einem Silo-Denken, welches in “modernen” produktzentrierten Organisationen, zugunsten des ausschließlichen Kundenfokus, eliminiert werden sollte. Es wird daher zunehmend mehr erforderlich, dass sich Product Owner in die Rolle des Produktmanagers weiter entwickeln und diese mit einnehmen bzw. vice versa. Die Lieferung eines Mehrwerts für den Kunden hat höchste Priorität und ist nicht mit einem (potenziellen) Silodenken vereinbar. Die Bündelung der Verantwortung für den kompletten Wertschöpfungsstrom, von der Idee bis zur Auslieferung an den Kunden, in der Rolle einer Person macht daher zunehmend mehr Sinn, als diese Verantwortung aufzuteilen.